
6 Praxistipps zur Reduktion Ihrer Distributionskosten
Wissen Sie, wie hoch Ihre kundenspezifischen Distributionskosten sind? Wenn diese mehr als 5% des jeweiligen…
BLOG
Eine effiziente Ersatzteillogistik ist für Industrieunternehmen, die Ersatzteile vertreiben und produzieren, entscheidend. Kunden erwarten eine hohe Verfügbarkeit wichtiger Ersatzteile bei gleichzeitig optimierten Kosten. Hersteller und Lieferanten müssen ihre Prozesse in ihrem Netzwerk so gestalten, dass sie flexibel und schnell auf sich ändernde Bedarfe reagieren können, ohne dabei Lager- und Logistikkosten unnötig zu steigern.
Der Einsatz moderner IT-Systeme, Automatisierung und datenbasierter Prognosen ermöglicht eine Optimierung der Bestände, eine Verkürzung der Beschaffungszeiten und Durchlaufzeiten sowie eine flexiblere Gestaltung der gesamten Lieferkette. Durch die gezielte Kombination digitalisierter Produktions-, Lager- und Bestellprozesse, intelligenter Bedarfsplanung und eines effizienten Distributionsnetzwerks können Hersteller und Lieferanten ihre Marktposition nachhaltig stärken.
Ein umfassendes Verständnis der Kundenbedürfnisse ist entscheidend, um ein wettbewerbsfähiges Ersatzteilangebot bereitzustellen. Hersteller und Lieferanten sollten detaillierte Analysen von Einsatzbedingungen, Wartungshistorien und Maschinendaten durchführen, um Serviceleistungen präzise an spezifische Kundenanforderungen anzupassen.
Dabei spielt die Durchlaufzeit eine zentrale Rolle. Relevant ist die gesamte Zeitdauer vom Moment der Bedarfserkennung durch den Kunden bis zur physischen Verfügbarkeit des Ersatzteils. Eine effiziente Prozesskette – von der Identifikation des defekten Teils über die Bestellung und ggf. Herstellung bis hin zur Lieferung und Dokumentation im digitalen Zwilling – kann diese Durchlaufzeit erheblich reduzieren.
Durch eine strukturierte Erfassung und Auswertung der installierten Basis lassen sich nicht nur zukünftige Ersatzteilbedarfe präziser prognostizieren, sondern auch maßgeschneiderte und wettbewerbsfähige Serviceangebote entwickeln. Eine datengetriebene Herangehensweise schafft Transparenz über Marktveränderungen und Trends, wodurch Industrieunternehmen flexibel und vorausschauend agieren können.
Ein besonderer Fokus sollte auf der Identifikation kritischer Ersatzteile liegen – jene Komponenten, deren Ausfall die Produktion der Kunden erheblich beeinträchtigen würde. Hersteller sollten auf datenbasierte Analysen setzen, um gezielt Bestände aufzubauen und proaktive Ersatzteilpakete oder Kits bereitzustellen.
Um Kundenanforderungen besser zu verstehen und die Ersatzteilstrategie zu optimieren, sollten die folgenden Kernfragen berücksichtigt werden:
Die kontinuierliche Optimierung von Geschäftsmodellen und Distributionskonzepten im Ersatzteilmanagement ist ein zentraler Hebel zur Effizienzsteigerung und Kostenreduzierung in der Ersatzteillogistik. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die richtige Balance zwischen Lagerkosten, Liefergeschwindigkeit und Versorgungssicherheit zu finden. Hersteller müssen daher die Vor- und Nachteile zentraler und dezentraler Lagerstrukturen sorgfältig abwägen. Während zentrale Lager bspw. niedrigere Bestandskosten ermöglichen, bieten dezentrale Strukturen bspw. eine höhere Reaktionsfähigkeit bei ungeplanten Maschinenausfällen der Kunden.
Das Ersatzteilmanagement entwickelt sich zunehmend zu einem eigenständigen Geschäftsmodell, das in einigen Industrieunternehmen, v.a. im Maschinenbau, sogar in einer eigenen Gesellschaft wirtschaftlich geführt wird. Dies erfordert eine gezielte Steuerung von Lagerhaltung, Logistik und Preisstrategie, um sowohl die Rentabilität als auch eine langfristige Kundenbindung sicherzustellen. Gleichzeitig stehen Originalhersteller von Ersatzteilen in direkter Konkurrenz zu „No-Name“-Lieferanten, die Einzelteile oft günstiger anbieten. Um sich in diesem Wettbewerbsumfeld zu behaupten, setzen viele Originalhersteller auf digitale Services, die den Mehrwert ihrer Produkte unterstreichen. Eine effektive Lösung ist die Bereitstellung eines digitalen Zwillings der Kundenanlage: Über dieses digitale Abbild kann der Kunde im Webshop schnell und unkompliziert die passenden Ersatzteile identifizieren und bestellen – einschließlich aller notwendigen Zusatzkomponenten wie Dichtungssätze. Dies optimiert nicht nur den Bestellprozess, sondern sorgt auch für die Verwendung hochwertiger und kompatibler Bauteile. Dadurch reduzieren Unternehmen Ausfallzeiten und maximieren die Maschinenverfügbarkeit.
Durch eine strategische Kombination verschiedener Distributionskonzepte können Industrieunternehmen ihre Betriebskosten senken, die Verfügbarkeit kritischer Ersatzteile verbessern und somit Stillstandszeiten minimieren – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil im globalen Markt. Strategisch platzierte Lagerstandorte ermöglichen es Herstellern, Just-in-Time-Konzepte umzusetzen und Ersatzteile bedarfsgerecht bereitzustellen. Logistikplanungstools unterstützen Unternehmen bei der Standortanalyse, sodass sie Lager sowohl kosteneffizient als auch kundenorientiert positionieren können. Ein flexibles Distributionsnetzwerk stellt zudem sicher, dass saisonale Schwankungen oder unerwartete Nachfrageänderungen effektiv abgefedert werden.
Um die Geschäftsmodelle und Distributionsstrategien zielgerichtet zu verbessern, sollten Hersteller folgende Aspekte analysieren:
Die digitale Transformation und die umfassende Integration moderner IT-Systeme sind zentrale Bausteine für eine effiziente und resiliente Ersatzteillogistik. Digitale Tools ermöglichen eine präzise Erfassung, Kategorisierung und Zuordnung von Ersatzteilen zu Maschinenkomponenten. Gleichzeitig schaffen KI-gestützte Technologien wie Process Mining und Digital Twins neue Möglichkeiten, indem sie Ersatzteilbedarfe voraussagen, Bestellungen automatisieren und so Prozesse beschleunigen.
Für produzierende Unternehmen ist eine effiziente Steuerung der Lagerprozesse im Ersatzteilmanagement essenziell, um eine hohe Verfügbarkeit sicherzustellen und gleichzeitig Kosten zu optimieren. Der Einsatz eines modernen und leistungsfähigen Lagerverwaltungssystems (LVS) bzw. Warehouse-Management-Systems (WMS) bietet hierbei entscheidende Vorteile: Unternehmen, die auf moderne WMS setzen, können nicht nur Kosten senken, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, indem sie schneller, effizienter und kundenorientierter agieren. Eine Lösung, die eine optimierte Bestandsführung und eine weitgehende Automatisierung ihrer Lagerprozesse anstrebt, ist beispielsweise SAP EWM. Unter SAP S/4HANA steht zudem das Stock Room Management (SAP SRM) als schlanke Alternative für kleinere, manuell betriebene Lager zur Verfügung. Während SAP EWM speziell für komplexe, hochautomatisierte Lager konzipiert ist, ermöglicht Stock Room Management eine effiziente Abwicklung grundlegender Prozesse wie Wareneingang, Warenausgang und Bestandsführung – ideal für Unternehmen, die eine kompakte und einfach implementierbare Lagerverwaltungslösung benötigen.
Ein WMS bietet eine Vielzahl von Funktionen, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Lagerprozesse effizienter zu gestalten:
Für Hersteller von Ersatzteilen ist ein hochmodernes Logistikzentrum mit automatisierten Lagerprozessen der Schlüssel zu höherer Effizienz und größerer Kapazität. Technologien wie fahrerlose Transportsysteme (FTS), automatisierte Hochregallager und robotergestützte Kommissioniersysteme reduzieren den manuellen Aufwand und steigern gleichzeitig die Geschwindigkeit und Präzision der Abläufe.
Durch den gezielten Einsatz von Warehouse-Automation-Technologien können Hersteller ihre Bestände optimal steuern und Materialflüsse intelligent koordinieren. Cloudbasierte Lösungen ermöglichen eine dynamische Bestandsführung und sorgen für eine maximale Raumausnutzung. Eine optimierte Lagerarchitektur mit durchdachten Materialflüssen stellt zudem sicher, dass kritische Ersatzteile schnell verfügbar sind.
Neben Kosteneinsparungen durch reduzierte Lagerflächen bieten diese Technologien eine höhere Prozesssicherheit und verbesserte Nachverfolgbarkeit. In Kombination mit leistungsstarken Warehouse-Management-Systemen (WMS) schaffen automatisierte Lagerlösungen die Basis für eine effiziente, flexible und resiliente Ersatzteillogistik.
Die digitale Transformation in der Ersatzteillogistik wird durch den Einsatz von Process Mining maßgeblich vorangetrieben. Diese Technologie ermöglicht es, Prozesse in der Ersatzteillogistik detailliert zu analysieren und Optimierungspotenziale aufzudecken. Durch die Auswertung von Daten aus bestehenden Systemen lassen sich ineffiziente Abläufe identifizieren, Engpässe sichtbar machen und gezielte Maßnahmen zur Prozessverbesserung umsetzen. Besonders in Verbindung mit modernen ERP-Systemen wie SAP S/4HANA können Unternehmen ihre Produktions-, Bestell-, Lager- und Versandprozesse automatisieren und nahtlos integrieren, um eine schnelle und zuverlässige Ersatzteilversorgung sicherzustellen.
Ein weiterer wichtiger Baustein ist der Digital Twin – ein digitales Abbild des gesamten Distributionsnetzwerks. Dieses virtuelle Modell ermöglicht es Herstellern, ihre Lagerstrukturen und Logistikprozesse in Echtzeit zu überwachen, zu simulieren und strategische Entscheidungen datenbasiert zu treffen. So lassen sich Fragen zur optimalen Standortwahl für Ersatzteillager, zur Dezentralisierung oder Zentralisierung von Beständen und zur Anzahl der benötigten Lagerstufen bis hin zur Gestaltung des Transportnetzwerks fundiert beantworten.
Das Ziel dieser Technologien ist es, das Ersatzteillogistiknetzwerk effizienter zu gestalten, die Verfügbarkeit kritischer Teile zu maximieren und gleichzeitig Lagerkosten zu senken. Mit Process Mining und dem Digital Twin können Hersteller verschiedene Szenarien durchspielen, bewerten und ihre Logistik optimal an die spezifischen Anforderungen der Ersatzteilversorgung anpassen.
Um die digitale Transformation erfolgreich voranzutreiben, müssen spezifische Fragen beantwortet werden:
In einer Welt globaler Lieferketten und volatiler Märkte ist ein effektives Risikomanagement unverzichtbar, um die Stabilität und Lieferfähigkeit langfristig zu gewährleisten. Für Hersteller von Ersatzteilen bedeutet dies, potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren, zu bewerten und mit gezielten Maßnahmen zu minimieren. Die Diversifizierung der Lieferantenbasis, der Aufbau flexibler Logistikprozesse sowie strategische Sicherheitsbestände für kritische Komponenten sind entscheidende Maßnahmen, um Versorgungsunterbrechungen zu vermeiden und gleichzeitig auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet zu sein.
Moderne Prognosetools ermöglichen es Herstellern, Materialbedarfe frühzeitig zu erkennen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Eine widerstandsfähige Ersatzteillogistik basiert jedoch nicht nur auf technologischen Lösungen, sondern auch auf einer engen Zusammenarbeit mit strategischen Lieferanten. Klare Vereinbarungen über Lieferzeiten, Eskalationsmechanismen und Notfallpläne erhöhen die Krisenfestigkeit und stärken das Vertrauen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Eine flexible und agile Ersatzteillogistik ist entscheidend, um schnell und effektiv auf Marktschwankungen oder unerwartete Lieferengpässe zu reagieren. Hersteller sollten kontinuierlich neuralgische Stellen in ihrer Lieferkette analysieren, Mechanismen zur Risikominderung implementieren und ihre Prozesse regelmäßig an neue Herausforderungen anpassen.
Ein hilfreiches Instrument zur Risikominimierung kann die Implementierung eines Supply Chain Control Towers sein. Dieses digitale Steuerungssystem integriert Echtzeit-Daten aus verschiedenen Quellen und schafft Transparenz über die gesamte Lieferkette. So können Hersteller potenzielle Risiken frühzeitig erkennen, Engpässe schneller beheben und logistische Prozesse gezielt optimieren. Die Nutzung eines Supply Chain Control Towers ermöglicht es, Lieferketten widerstandsfähiger zu gestalten und gleichzeitig Effizienzpotenziale zu heben – eine sinnvolle Ergänzung für Unternehmen, die ihre Risikostrategie weiterentwickeln möchten.
Um das Risikomanagement zu stärken und die Flexibilität zu erhöhen, sollten Unternehmen die folgenden Kernfragen adressieren:
Die Wahl der richtigen Transportstrategie ist entscheidend, um Kosten, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit optimal auszubalancieren. Hersteller profitieren von multimodalen Transportlösungen, bei denen verschiedene Verkehrsträger – etwa Lkw, Bahn, See- oder Luftfracht – gezielt kombiniert werden, um maximale Effizienz und Flexibilität zu erreichen.
Digitale Technologien spielen dabei eine zentrale Rolle: So ermöglichen IoT-gestützte Echtzeit-Tracking-Systeme eine kontinuierliche Überwachung der Transporte, wodurch Verzögerungen frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Darüber hinaus erleichtern moderne Transportmanagementsysteme (TMS) die Routenplanung, Kapazitätssteuerung und Zusammenarbeit mit Logistikdienstleistern.
Neben der Transportoptimierung ist auch die Einhaltung von Handels- und Zollvorschriften ein entscheidender Erfolgsfaktor. Effiziente Zollabwicklungsprozesse und die Nutzung digitaler Zollsysteme minimieren Verzögerungen und senken Kosten. Unternehmen, die in den internationalen Ersatzteilhandel involviert sind, müssen zudem sicherstellen, dass sie alle regulatorischen Anforderungen erfüllen.
Die Optimierung der Organisationsstruktur ist im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms besonders wirkungsvoll, da sie Ineffizienzen aufdeckt und beseitigt. Unklare Verantwortlichkeiten, doppelte Zuständigkeiten und zu viele Hierarchieebenen führen häufig zu unnötigen Kosten und Verzögerungen. Durch eine Neuausrichtung können Prozesse gestrafft, Strukturen vereinfacht und Ressourcen gezielter eingesetzt werden. Das reduziert nicht nur die operativen Kosten, sondern erhöht auch die Agilität und Effizienz des Unternehmens.
Die Optimierung der Organisationsstruktur ist im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms besonders wirkungsvoll, da sie Ineffizienzen aufdeckt und beseitigt. Unklare Verantwortlichkeiten, doppelte Zuständigkeiten und zu viele Hierarchieebenen führen häufig zu unnötigen Kosten und Verzögerungen. Durch eine Neuausrichtung können Prozesse gestrafft, Strukturen vereinfacht und Ressourcen gezielter eingesetzt werden. Das reduziert nicht nur die operativen Kosten, sondern erhöht auch die Agilität und Effizienz des Unternehmens.
Senior Manager Logistik
Sie benötigen Unterstützung bei der Optimierung Ihrer Ersatzteillogistik, der Integration digitaler Technologien oder der Entwicklung einer flexiblen und kosteneffizienten Strategie? Ich freue mich auf Ihre Nachricht und stehe Ihnen gerne zur Verfügung, um gemeinsam Lösungen für Ihre Herausforderungen zu entwickeln.
Eine effiziente Ersatzteillogistik ist entscheidend, um Ihre Wettbewerbsfähigkeit als Hersteller oder Lieferant zu sichern. Durch die gezielte Analyse der Kundenanforderungen, die Optimierung Ihrer Geschäftsmodelle und die Integration digitaler Technologien können Sie Ihre Prozesse flexibler gestalten, Kosten senken und die Verfügbarkeit kritischer Ersatzteile sicherstellen. Ein proaktives Risikomanagement stärkt zudem die Resilienz Ihrer gesamten Lieferkette.
Senior Manager, München
Der Diplom-Wirtschaftsingenieur berät seine Klienten in Fragen der Lager- und Logistikplanung sowie Digitalisierung der Logistik (insbesondere im ERP-, WMS- und TMS-Umfeld). Darüber hinaus unterstützt er Kunden auch übergreifend in den Bereichen Operations Management und Strategy.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen